Kiepenkerl-Chor Nordwalde und Altenberge dabei – Vorsitzende Reinhild Finke wiedergewählt
(Text: Reinhold Kortebrock, Fotos: Werner Witte) Altenberge. Ein Hauch von Nostalgie durchzog am 11. September bei herrlichem Spätsommerwetter das wunderschöne Fachwerkensemble rund um das Heimathues „Kittken“ mit Speicher, Backhaus und Stening’s Scheune im Ortskern von Altenberge. Der Kreisheimatbund Steinfurt, vertreten durch Kreisheimatpflegerin Reinhild Finke und Fachbereichsleiter Reinhold Kortebrock hatten zum traditionellen Jahrestreffen 2021 der Kiepenkerle, Trachtenträger und Brauchtumsdarsteller in die Hügelgemeinde Altenberge eingeladen.
Aus dem gesamten Kreis Steinfurt waren rund 75 Darsteller in ihren nostalgischen Gewändern erschienen und erfüllten den historischen Ortskern mit ganz besonderem Flair. Von zahlreichen Münsterländer Kiepenkerlen, den Mägden in schmucken Bauerntrachten, den Tüödden in ihren prächtigen Gehröcken mit Zylinder und ihren Damen mit üppigen Kopfhauben bis hin zur Bergmannskluft mit Grubenlampe waren zahlreiche Vertreter der Heimat pflegenden Institutionen erschienen.
Zu Beginn gab es Beifall und Glückwünsche für Kreisheimatpflegerin Reinhild Finke, die frisch für drei weitere Jahre in ihrem Amt wiedergewählt wurde. Sie freute sich in ihrer Begrüßungsrede gemeinsam mit Fachbereichsleiter Reinhold Kortebrock über das zahlreiche Erscheinen nach der langen Corona bedingten Pause und dankte für das Vertrauen in die Arbeit des Kreisheimatbundes. Gastgeber des Treffens war diesmal der Heimatverein Altenberge, dessen rühriger Vorsitzender Franz Müllenbeck mit seinem Team in den letzten Jahren ein wahres historisches Kleinod mit wiedererrichteten alten Bauwerken geschaffen hat.
Das hob Landrat Dr. Martin Sommer als Altenberger Bürger, in Anwesenheit der Landtagsabgeordneten Christina Schulze-Föcking und Bürgermeister Karl Reinke, ganz besonders hervor. Als neu gewählter Landrat sei ihm Heimatpflege und Brauchtum besonders wichtig. Auf Dr. Sommers Initiative hin wurde jetzt auch beim Kreis Steinfurt das neu geschaffene Dezernat 41 unter der Bezeichnung „Amt für Kultur, Tourismus und Heimatpflege“ eingerichtet, unter der Leitung von Kirsten Weßling. „Nachdem beim Bund und Land bereits entsprechende Ministerien bestehen hatte das für mich höchste Priorität“, betonte er unter dem Beifall der Anwesenden.
„Mir geht das Herz auf, wenn ich dieses bunte Bild mit Euch allen in diesem schönen Ambiente sehe“, strahlte auch Christina Schulze-Föcking, die sich mit einer Flasche typischen „Düsseldorfer Killepitsch“ für die Einladung bedankte und sich seit Jahren stark macht für die Heimatpflege im Kreis.
Werner Witte zweiter Vorsitzender vom Heimatverein Altenberge stellte die Historie und die Umsetzung vieler Baumaßnahmen vom Heimatverein Altenberge vor, vom Kittchen, dem Backhaus, dem Speicher, Stenings Scheune, der Remise, dem Bauergarten bis hin zum Holzschuhmuseum, das sich im Bau befindet.
Nach der gemeinsamen Kaffee- und Kuchentafel, serviert von den Altenberger Heimatfreunden, stand ein reger Austausch unter den Gruppen mit zahlreichen Vorträgen, Anekdoten und Dönkes im Mittelpunkt des geselligen Miteinanders. Musikalisch umrahmt mit Akkordeon, Gitarre und Gesang wurde die Veranstaltung vom bestens aufgelegten Kiepenkerlchor aus Nordwalde und Altenberge.
Besonders für den humorvoll ins plattdeutsche übersetzten 1958er Hit „Marina“ von Rocco Granata, fetzig vorgetragen als „oh Mia, oh Mia“, ernteten die „blauen Jungs“ viel Applaus. Besondere Ehrengäste waren in diesem Jahr Abordnungen der Kiepenkerle und Trachtenträger aus dem westmünsterländischen Stadtlohn. Sie überreichten als Gastgeschenk einen Ableger der uralten Stadtlohner Ulme und luden ein zum 40. Münsterländer Kiepenkerlsonntag am 17. Oktober in Stadtlohn.
Kreisheimatpflegerin Reinhild Finke, wies zum Ausklang auf das Erscheinen des Kreisjahrbuches 2021 Ende Oktober hin. Fachbereichsleiter Reinhold Kortebrock teilte mit, dass das nächste Treffen 2022 im Mai in Recke stattfinden wird, anlässlich des 100jährigen Jubiläums des dortigen Heimatvereins. Mit dem westfälischen „Gued goahn bit in’t näichste Jaohr“ reisten die Teilnehmer zurück in ihre Heimatorte.
Tolle Künstler, edle Tröpfchen -
Das Weinfest 2021 war ein voller Erfolg und Publikumsmagnet.
Fotos & Text: Rainer Nix (WN)
Speis ́und Trank, Geselligkeit, kabarettistische und musikalische Unterhaltung, beim dritten Weinfest des Heimatvereins Altenberge stimmte einfach alles. Im Hof des historischen Gebäudeensembles und auf dem von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Areal gleich nebenan herrschte am Samstag Superstimmung.
Ob trockener Riesling, Grauburgunder oder andere edle Tropfen, das Publikum ließ sie die Rebensäfte genüsslich die Kehlen runterrinnen. Noch immer ist es nicht wieder selbstverständlich, in größerem Rahmen zu feiern. Und der war gegeben: Mehr als 900 Besucher waren gekommen. Das Publikum war also offensichtlich sehr dankbar für diese Gelegenheit. "Tolles Fest", "endlich wieder Freunde treffen" oder "Klasse Programm" lauteten nur drei der begeisterten Kommentare. Die Corona-Regeln „genesen, getestet, geimpft“ wurden sehr ernst genommen. Ohne einen entsprechenden Nachweis durfte niemand den Eingang passieren.
„Wir freuen uns, dass so viele unserer Einladung gefolgt sind“, betonte der Heimatvereins-Vorsitzende Franz Müllenbeck bei seiner Begrüßung. „Ich bin froh, dass dieses Fest heute wieder möglich ist“, legte Bürgermeister Karl Reinke nach. Für Wein und kulinarische Genüsse garantierten der Diplom-Sommelier François Szivos und die Ratsschänke Bornemann.
Gleich in die Vollen gingen die „Corona Brass Brothers“, ein verwegenes Trio aus Altenberge und Münster. Die musikalischen Zeitgenossen traten gleich zweimal auf, zunächst auf der Hauptbühne und dann vor Stenings Scheune. Der Mix aus Volksliedern und Evergreens traf den Nerv des Publikums. Ihre Version des Adriano Celentano-Hits „Azuro“, interpretiert mit Bariton-Horn, Posaune und Tuba, ist unvergleichlich. Mit „Wochenend und Sonnenschein“ von den unvergessenen „Comedian Harmonists“ kam selbst nach den Sommerferien noch Urlaubsstimmung auf. Und dann „legten“ sie sich auch noch ins „Bett im Kornfeld“ zur Melodie des großen 1976er- Bella-my-Brother-Erfolges „Let your love flow“.
Der „Kleinkunst-Hybrid“ Mario Siegesmund zog als Comedian, Kabarettist und Musikant alle Register, doch nicht jeder seiner Gags zündete. Er zitierte Sprichwörter wie „Nimmt der Wein den Kopf dir ein, sind auch die Füße nicht mehr dein“ und sang zur Gitarre Neue-Deutsche-Welle-Hits, deren Texte er veredelte. So beispielsweise zum Thema „Herbst“: „Hier fliegen gleich die Löcher aus dem Käse, denn jetzt geht es los mit dem Laubgebläse.“
Als Dritte im Bunde betrat die Volker-Leiss-Band die Bühne. Leiß, Hans-Ralf Waterkamp, Wollo Model und Thomas Krause brachten zur Verstärkung den Bassisten Gregor Reim mit. Sie bestachen wieder einmal durch ihre Professionalität und die gute Auswahl erstklassiger Songs der Rock- und Popgeschichte. Ihre Interpretationen treten durch mitreißenden Drive hervor, die Harmonien sind perfekt ausgearbeitet. Mit „Learning to fly“ von Tom Petty begann ihr Auftritt. Zum Programm gehörten unter anderem das „Hotel California“, der in den Siebzigern äußerst erfolgreiche Eagle- Song. „The Boxer“ von Simon und Garfunkel sowie „Sultans of swing“ von den Dire Straits. Die Setlist war lang und ließ keinen Moment Langeweile aufkommen. Ein Klasse-Auftritt vor einem rundum zufriedenen Publikum.
Sonne, Kuchen und zufriedene Gäste beim Sommerfest
(Text: -mas- WN)
Nicht nur das vom Heimatverein am vergangenen Samstag organisierte Weinfest war mit 916 Gästen sehr gut besucht: Auch das am Sonntag folgende Sommerfest wurde von zahlreichen Kindern und Erwachsenen angesteuert. Schließlich war das Wetter am Sonntagnachmittag ausgezeichnet und damit besser als prognostiziert.
Der Innenhof des Heimatvereinsareal war sehr schnell voll besetzt. Dort gab es Kaffee und selbst gebackenen Kuchen. „Alles war sehr schnell ausverkauft“, berichtete Franz Müllenbeck, Vorsitzender des Heimatvereins. Die Erwachsenen konnten sich sehr gut unterhalten, währen die Kinder auf dem anliegenden Areal unterhalten wurden. Dafür sorgte unter anderem eine Hüpfburg, die von den Kindern sehr gut angenommen wurde, so Müllenbeck.
Das Kettenkarussell war auch gut frequentiert. Lena Overbeck und Christian Tewes warben für Draußenspiele.
Insbesondere freuten sich viele Kinder über eine Fahrt mit der Lokomotive und Anhänger. Hermann Lammers zeigte den Mädchen und Jungen Altenberge und erzählte Wissenswertes über das Hügeldorf.
Franz Müllenbeck freute sich, dass insgesamt 35 Helferinnen und Helfer dafür gesorgt haben, „ein solches Wochenende zu gestalten“.
Im kommenden Jahr werde der Heimatverein, soweit es möglich ist, ein großes Weinfest feiern.
Der Heimatverein freut sich über die neue Lüftungsanlage in Stenings Scheune. Stellvertretend für den Heimatverein präsentierten die beiden Vorsitzenden Franz Müllenbeck und Werner Witte der Lokalpresse am 23. Juli 2021 die neueste technische Errungenschaft im Heimatverein.
Die neuen Rohre an der Decke sorgen für einen optimalen Luftaustausch. Sobald die CO2-Konzentration im Raum zu hoch wird, beginnt die Anlage damit, die Raumluft gegen eine frische Brise von Draußen auszutauschen.
Zusätzlich dazu beinhaltet die Anlage einen Wärmetauscher. Somit pustet die Lüftung die energiereiche Warme Luft im Winter nicht gänzlich raus, sondern sondern liefert einen Teil der Wärme auch wieder zurück, zusammen mit frischem Sauerstoff. Frieren durch ständiges Lüften im Winter gehört somit der Vergangenheit an, ob mit oder ohne Corona.
Zusammen mit dem Herzstück der Anlage, der im Lagerraum seinen Bestimmungsort gefunden hat, hat dieses Projekt 26.500€ gekostet. Durch die frühzeitigen Bemühungen von Franz Müllenbeck und anderen Mitstreitern übernimmt der Bund dankenswerterweise 90% der Kosten.
Nach einer großzügigen Privatspende von 1.000€ musste der Heimatverein noch 1.650€ aus der eigenen Kasse beisteuern. Zukünftig kommen natürlich Instandhaltungs- und Wartungskosten dazu, aber wenn wir dafür wieder zusammen sein können und auch im Winter nicht frieren müssen, ist es uns das wert.
(Text und Bilder von "Lichtinspektor" Martin Janzik)
Nach der langen pandemischen Pause gastierte Thomas Matiszik am Freitag-Abend, den 2. Juli 2021, mit seinem dritten Buch „Totkehlchen – Modrichs dritter Fall“ im Innenhof des Anwesens Kittken in Altenberge.
Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Franz Müllenbeck vom Heimatverein Altenberge e. V. stellte sich der Autor, Konzertagent und Familienvater aus Holzwickede dem literaturbegeisterten Publikum näher vor.
Nicht nur das Wetter spielte an diesem Abend mit, auch Marius Ader begleitete seinen Freund an diesem Abend musikalisch am Keyboard, was der Lesung immer wieder eine besondere Note verlieh.
Matiszik weiß, wie man spannungsgeladene Bücher schreibt. Die beim OCM Verlag Dortmund erschienenen Werke „Karlchen“, „Blutgeschwister“ und zuletzt „Totkehlchen“ sind weiterhin gefragte Bücher. Alle Krimis sind ebenfalls auch als Hörbuch erschienen, letzthin das „Totkehlchen“ eingesprochen von Thomas Anzenhofer.Aus dem „Totkehlchen“ las der Matiszik einige interessante Passagen vor.
In diesem Buch lässt der Mord am Direktor des Dortmunder Zoos Kommissar Peer Modrich erneut ermitteln, der jedoch nicht gleich den roten Faden findet. Matiszik verstand es, sein Publikum zu fesseln, wenn er ausführlich beschrieb, wie sein Protagonist Dimitri Sobukov, dem er beim Lesen einen russischen Akzent verlieh, seinen Sohn Aljoscha ermutigt, schießen zu lernen. Wie plastisch Matiszik zu schreiben versteht, wurde in der Krimilesung deutlich, als er die Passage vom Zahnarztbesuch beinahe so schmerzhaft realistisch wieder gab, dass man mitfühlen konnte.
Musikalisch wurde Thomas Matiszik am Keyboard begleitet durch Marius Ader der mit zur ehemaligen Hardrock-Band „Blue Velvet“ gehörte und sie sich während der aktuellen Situation neu gefunden haben. In den musikalischen Passagen erklangen ausgewählte Stücke, die sich mit dem Literaturgut in Verbindung bringen ließen. Zum Ende kam das musikalische Highlight, das Thomas Matiszik bis heute bei jeder seiner Lesungen spielt: „Die Leiche im Teich“ von Farin Urlaub. Ein wie Thomas mit Schmunzeln zugab, auf seine verfasste Literatur passend geschriebener Song von Farin.
Das Publikum erfreute sich maßgeblich über die Open-Air Krimilesung, die für den Heimatverein Altenberge eine Premiere gewesen war. Der Beifall und die passenden Buchverkäufe beim Autor selbst, sprachen jedenfalls für sich. Ein wirklich wundervoller Lesungsabend ging vor der wieder aufgebauten Stenings Scheune um etwa 21 Uhr zu Ende.
Am Wochenende, 20./21. März 2021 findet der 9. Westfälische Genealogentag statt - und wie so häufig in Corona-Zeiten virtuell.
Auch die Aktivgruppe Ortsgeschichte und Genealogie des Heimatvereins nimmt an dieser Tagung teil.
Die Geschichtsexperten und -Expertinnen des Heimatvereins freuen sich am Samstag, 20. März zwischen 10 und 17 Uhr über virtuelle Besucher per jit.si-Videostream.
Interessierte sind herzlich eingeladen, einmal rein zu klicken und ihre Fragen zu stellen - die Gruppe hofft, möglichst viele Antworten liefern zu können.
Hier noch mal die Links aus dem Text:
Stream der Aktivgruppe am Samstag 20. März 10 - 17 Uhr: https://meet.jit.si/WGT9-Altenberge
Infos zum 9. Westfälischen Genealogentag: https://vereine.genealogy.net/wggf/
Infos über Jitsi-Meet-Videokonferenzen: https://t3n.de/news/jitsi-meet-videokonferenzen-einfach-1273518/